Oratorienchor, Collegium musicum Regensburg, das Orchester „Camerata Schwandorf“ und Solisten traten in der Jakobskirche auf.

Von Rudolf Hirsch

Schwandorf. Die Karten für das Mozart-Requiem am Sonntag in der Jakobskirche waren schon im Vorverkauf vergriffen. Kein Wunder, gehört das Werk doch zu den eindrucksvollsten in der Musikgeschichte. Für die 85 Mitwirkenden des Oratorienchors,  des „Collegium musicum Regensburg“ und des Orchesters „Camerata Schwandorf“ war das Meisterstück des berühmten Komponisten eine Herausforderung, die sie mit Bravour lösten.

Leiter Wolfgang Kraus hatte sich vier professionelle Gesangssolisten als Ergänzung und Verstärkung dazu geholt. Zweite Bürgermeisterin Ulrike Roidl begrüßte die Besucher und eröffnete gleichzeitig die diesjährigen Konrad-Max-Kunz-Tage.

Das Konzert begann mit zwei Instrumentalstücken. Organist Andreas Sagstetter (Waldsassen) ließ sich beim Orgelkonzert B-Dur mit dem Titel „Certamen musicum“ des Komponisten Marianus Konigsperger (1708-1769) vom Orchester „Camerata Schwandorf“ begleiten.

Für die Mitglieder des Oratorienchors der Konrad-Max-Kunz-Fördervereinigung war das anschließende Mozart-Requiem deshalb so berührend, weil sie es schon einmal 2010 zum Gedenken an ihren Gründer Robert Schander gesungen haben. . .

. . . Der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart verwendet Stilelemente verschiedener Musikepochen. „Das Werk ist spannend, eindrucksvoll und genial“, sagt Wolfgang Kraus. Es sei gut durchdacht und harmonisch, einfach ein Klassiker.

Anspruchsvolles Werk

Der Dirigent traute den Chören durchaus etwas zu, als er sich für das Mozart-Requiem entschied. Er hat sich zum Ziel gesetzt, auch Laien die Möglichkeit zu geben, anspruchsvolle Werke zu singen. Den Chorgesang ergänzten vier Solisten. . . 

Sopranistin Christel Erkes (Regensburg), Mezzosopranistin Areum Lee (Augsburg),    Tenor Sebastian Köchig (Nürnberg) und Bassist Manuel Winckhler (München).

Organist Andreas Sagstetter ist Kirchenmusiker u.a. an der Basilika Waldsassen. . . 

Gesamtleiter Wolfgang Kraus bekam seine Grundausbildung bei den Regensburger Domspatzen und Domkapellmeister Georg Ratzinger und studierte  Kirchenmusik an der Fachakademie für Katholische Kirchenmusik in Regensburg. Orgelunterricht erhielt er von seinem Vater, dem Domorganisten Eberhard Kraus. Im Jahr 2000 gründete er das Vokalensemble „Cantamus“ in Furth im Wald, seit 2003 leitet er den Chor und das Orchester des „Collegium musicum Regensburg“ und seit 2014 zusätzlich den Oratorienchor Schwandorf, der seit dem Jahr 2000 besteht und sich vornehmlich der großen europäischen Oratorienliteratur und dem A-Capella-Gesang widmet.

Der 40-köpfige Chor bereichert das kulturelle Leben des Landkreises mit zwei Konzerten pro Jahr.

Abgestimmter Klangkörper

Das „Collegium musicum Regensburg“ wurde 1935 von Dr. Ernst Schwarzmaier zunächst als Orchester gegründet. Erst in der Nachkriegszeit eintwickelte sich ein eigener Chor. Im Jahr 2003 übernahm Wolfgang Kraus das Ensemble und setzte die musikalische Arbeit seines Vaters fort.

Das Orchester „Camerata Schwandorf“ besteht aus Streichinstrumenten, einer Continuo-Orgel, Bläsern und Pauken. Die für die Auswahl der Musiker nötigen Kontakte knüpfen Stefanie und Hermann Heinrich. Sie engagieren Musiker, die in Spieltechnik und Klangempfinden eine gemeinsame musikalische Sprache sprechen und so einen auf den Chorklang des Schwandorfer Oratorienchores abgestimmten Klangkörper bilden.

Hier der Originalartikel aus der Mittelbayerischen Zeitung:

https://www.mittelbayerische.de/region/schwandorf-nachrichten/mozart-requiem-in-kirche-aufgefuehrt-21416-art1769618.html